Donnerstag, 19. März 2009

SNB: Keine Käselöcher in Geldpolitik

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat seit dem Ausbruch der anhaltenden Krise die monetären Bedingungen kräftig gelockert. Der Leitzins liegt mittlerweile mit 0,375% nahe bei Null. Über das Repogeschäft stellt die SNB praktisch kostenlos Geld zur Verfügung. Wie die Geldpolitiker am 12. März mitgeteilt haben, will die SNB mit allen Instrumenten, die in ihr Macht stehen,

1) Die Rezession abfedern,
2) Eine Deflation verhindern,
3) Den Franken schwächen.


Swiss Interest Rates, Graph: SNB
rot: repo o/n, grün: 3-Monats-Libor, blau: Rendite der Bundesobligationen

Seit dem Ende der klassischen Geldpolitik versucht die SNB mit aussergewöhnlichen Massnahmen (z.B. Aufkauf von Schweizer Franken Obligationen privater Schuldner) die Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise zu mildern. Es ist ihr gelungen, seit einem Jahr den 3-Monats-Libor von 3% auf unter 0,5% zu senken.

Die SNB rechnet mit einem Einbruch des realen BIP um 2,5 bis 3% in diesem Jahr und betont zugleich das Risiko einer Deflation für die 3 nächsten Jahre.

Die Notenbankgeldmenge hat sich in einem Jahr beinahe verdoppelt. Die SNB unterstreicht ihren Auftrag, die Preisstabilität zu gewährleisten und dabei der konjunkturellen Lage Rechnung zu tragen. Das heisst, dass die SNB sowohl Deflation als auch Inflation vermeiden will.

Es ist daher darauf Verlass, dass die SNB den Willen und die Fähigkeit hat, die Liquidität rechtzeitig wieder abzuschöpfen. Die Rücknahme der Liquidität ist technisch nicht schwierig. Der Grossteil befindet sich ohnehin nur kurzfristig im Markt und läuft gemäss Definition aus.

Die SNB kann zudem, sobald sie Anzeichen einer konjunkturellen Wende erkennt, die Anleihen, die sie am offen Markt aufgekauft hat, wieder verkaufen und/oder bis zum Ende der Fälligkeit zu halten. Es ist SNB-Team weiter zuzutrauen, dass es auch die kurzfristigen Zinsen wieder anheben wird, wenn es soweit ist. Die Nationalbank hat bisher eine sehr gute Arbeit geleistet.

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