Donnerstag, 17. Juni 2010

Struktur des Schweizer Bankensystems

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat heute ihren „Financial Stability Report 2010“ vorgelegt. Ein wichtiger Abschnitt ist dem Thema "Too Big To Fail" (TBTF) gewidmet. Die jüngste Finanzkrise habe gezeigt, so die SNB, dass die Regierungen nicht zulassen können, dass die system-relevante Banken (systemically important banks) einstürzen, weil sie TBTF sind. Die Schweiz ist keine Ausnahme, unterstreicht die SNB, wie der Fall UBS belege. Tatsächlich sei das Problem in der Schweiz besonders ausgeprägt, wegen der Art, wie die Schweizer Banken-Branche strukturiert ist. Die SNB legt eine Reihe von Kriterien an den Tag, um die Bedeutung von TBTF Banken zu bewerten: (1) Die Grösse (size), (2) Die Vernetzung (interconnectedness) und (3) Die Austauschbarkeit (substitutabilitiy). Es ist jedoch schwer, angemessene Indikatoren zu definieren, weil die drei Kriterien sich häufig überschneiden, betonen die Schweizer Währungshüter.



International Comprasion, Graph: SNB, Financial Stabilitiy Report, 2010

In Sachen Marktanteil sowohl des inländischen Einlagengeschäfts als auch des Kreditgeschäfts sind die Indikatoren für die Schweiz besonders hoch. Die Schweiz hat gemessen an internationalen Standards (I) einen sehr grossen Banken-Sektor im Verhältnis zum BIP und (II) die beiden Grossbanken dominieren auch den inländischen Markt.

Am Ende des Jahres 2009 beliefen sich die Vermögenswerte des Schweizer Bankensystems auf 3'574 Mrd. CHF, d.h. fast das 7-Fache des Schweizer BIP. Das ist ein erheblicher Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, als die Grösse des Bankensektor bis 9-Mal des BIP betrug. Es handelt sich dabei allerdings immer noch um den grössten Anteil unter den G10-Ländern.



Market Share in Domestic Business, Graph: SNB, Financial Stabilitiy Report, 2010

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