Donnerstag, 31. März 2011

Bailout: Wo die Rettungsaktion schief ging

Obwohl es keine Frage ist, dass das Land von der Verhinderung einer Kernschmelze im Finanzsystem profitiert hat, kann es nicht der einzige Massstab sein, das TARP-Vermächtnis zu bewerten, schreibt Neil Barofsky in einem lesenswerten Essay („Where the Bailout Went Wrong“) in NYT. Die Gesetzgebung (Emergency Economic Stabilization Act), die das TARP verabschiedet hat, verfolgt laut Barofsky weit gefasste Ziele: Diese Main-Street orientierten Ziele waren ein zentraler Bestandteil des Kompromisses mit widerwilligen Mitgliedern des Kongresses, um eine Stimme abzugeben, was sich in mehreren Fällen als politischer Selbstmord erwiesen hat, beschreibt der Generalinspektor für das TARP (Troubled Asset Relief Progmam) von 2008 bis heute. Aber es hat wenig gebracht, um an gesetzgeberisch günstigen Gelegenheiten festzuhalten. Fast sofort verschob sich nämlich der Plan des amerikanischen Schatzamtes für TARP von Kauf von Hypotheken in Richtung von Infusion von Hunderten von Milliarden Dollar in die grössten Finanzinsitute des Landes, legt Barofsky dar.

In der abschliessenden Analyse lässt sich festhalten, dass die gebrochenen Versprechen des US-Schatzamtes das TARP in ein Programm umgedreht hat, was massgeblich als eine Rettungsaktion der Wall Street-Bosse auf Kosten der Steuerzahler angesehen wurde.

Des Schatzamts Missmanagement von TARP und seine Missachtung der Main-Street-Ziele dürfte die Glaubwürdigkeit der Regierung als Ganzes verletzt haben, sodass die Entscheidungsträger in Zukunft nicht in der Lage sein dürften, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um das System das nächste Mal vor einer Krise zu retten, schätzt Barofsky ein. Diese vermeidbare politische Realität könnte TARP’s nachhaltigstes und unglücklichstes Vermächtnis darstellen, schlussfolgert Barofsky.

Der falsche Glaube, dass freie Märkte sich immer magisch in ideale wettbewerbsfähige Märkte verwandeln, war eines der Probleme, die zur Finanzkrise geführt hat, bemerkt Mark Thoma dazu in seinem Blog. Märkte, die aufgrund der Anwesenheit von asymmetrischen Informationen, Monopolstellungen, Moral Hazard, politischer Einflussnahme und anderen Problemen hätten geregelt werden müssen, wurden sich selbst überlassen, und zwar mit verheerenden Folgen.

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