Samstag, 7. Mai 2011

Rohstoff Crash und Ben Bernanke

Am vergangenen Montag ist der Silbermarkt zusammengebrochen. Dann folgten der Ölpreis und Gold, die sich auch drastisch verbilligt haben. Beim dramatischen Verfall der Rohstoffpreise weltwelt handelt es sich aber nicht bloss um eine notwendige Korrektur. Aufgrund der schwachen Konjunkturdaten aus den USA und dem Euroraum sahen sich Spekulanten gezwungen, zu verkaufen, um Verluste in Grenzen zu halten.

US-Notenbankchef Ben Bernanke hat in den letzten Monaten eine Menge Ärger für sein Vertrauen in die allgemeine Inflationsdaten bekommen, um sich trotz eines Anstiegs der Rohstoff- und Energiepreise durchzusetzen. Die Grundüberzeugung war, dass die ansteigenden Benzin-, Lebensmittel- und Rohstoffpreise sich nicht zurückbilden würden, weshalb Bernanke wegen seiner Haltung im Hinblick auf eine seiner Ansicht nach milde Inflationsdaten viel Kritik stecken musste. Die Fed verschärfe die Inflationsrisiken und trage mit ihrer lockeren Geldpolitik zum Problem bei, liessen die Kritiker innerhalb und ausserhalb der Fed verlauten. Thomas Hoenig, Kansas City Fed-Präsident hat sogar für eine Zinserhöhung plädiert. Die Aufrechterhaltung des aktuellen geldpolitischen Kurses bereite angesichts einer wahren Erholung der Konjunktur den Weg für künftige Ungleichgewichte vor, sagte Hoenig.


Erdöl Preis (3 Monate), Graph: online.wsj.com

Alles in allem sieht nun so aus, als ob die von Bernanke vertretene Ansicht, dass der starke Anstieg der Rohstoffpreise, getrieben durch Angebotsschocks, die politischen Kräfte und das Wirtschaftswachstum in Übersee in der Tat „vorübergehend“ (transitory) wäre, berichtet WSJ.


Silber Preis (3 Monate), Graph: online.wsj.com

Das Wort „transitory“ machte vergangene Woche die Runde auf beiden Seiten des Atlantiks. Eine Vielzahl von Mainstream-Ökonomen haben sich deswegen über Bernanke mokiert. Der Fed-Chef versuche mit neuen Vokabeln die Wirtschaft umzudeuten. Bernanke hat aber mit seinem Inflationsausblick bisher Recht gehabt.

Fazit: Schwankungsanfällige Preise bleiben schwankungsanfällig, weshalb sie für die Bestimmung der Geldpolitik nicht verwendet werden sollten, wie Paul Krugman in seinem Blog hervorhebt.

Werden die Inflationistas jetzt zurücktreten, wenn die Rohstoff-Rally zu Ende geht? Wahrscheinlich nicht. Sie beschuldigen nun das Bureau of Labor Statistics (BLS), die Zahlen zu frisieren.

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