Donnerstag, 9. Juni 2011

Schweiz: Arbeitslosigkeit fällt unter 3 Prozent

Gemäss den am Freitag vorgelegten Angaben des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) waren Ende Mai in der Schweiz 114'684 Arbeitslose angemeldet. Das heisst 8’764 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote ist damit von 3,1% im April auf 2,9% im Berichtsmonat gesunken. Gegenüber dem Vorjahresmonat hat sich die Arbeitslosigkeit um 36'390 Personen (-24,1%) verringert.

Von den insgesamt 114'684 Arbeitslosen im Mai waren 64'316 Schweizer (Arbeitslosenquote: 2,1%), 50'368 Ausländer (Arbeitslosenquote: 5,2%), davon 4'784 aus Deutschland, 2'988 aus Frankreich, 6'346 aus Italien, 590 aus Österreich und 6'556 aus Portugal.


Anteil der Langzeitarbeitslosen am Total der Arbeitslosen, Graph: SECO


Der Anteil der Langzeitsarbeitslosen stieg 2010 binnen Jahresfrist von 17,5% auf rund 22%, gemessen am Total der Arbeitslosen.

Die Jugendarbeitslosigkeit (15- bis 24-jährige) verringerte sich laut SECO um 1’921 Personen (-11,5%) auf 14'801. Im Vergleich zum Vorjahresmonat bedeutet dies ein Rückgang um 7'717 Personen (-34,3%).

Insgesamt wurden im Mai 171’169 Stellensuchende registriert, 9’872 weniger als im Vormonat. Gegenüber der Vorjahresperiode ist diese Zahl damit um 44'095 Personen (-20,5%) gesunken.

Gemäss vorläufigen Angaben belief sich die Zahl der Personen, die ihr Recht auf Arbeitslosenentschädigung im Verlauf des Monats März 2011 verloren haben, auf 16'055 Personen (Aussteuerungen).

Im März 2011 waren 5’265 Personen von Kurzarbeit betroffen: 415 Personen weniger (-7,3%) als im Vormonat.


Registrierte Arbeitslose nach Merkmalen, Graph: SECO

Kurzarbeit: Es handelt sich dabei laut Definition von SECO um eine vorübergehende Kürzung der Arbeitszeit oder eine vollständige temporäre Betriebseinstellung mit der i.d.R. entsprechender Lohnkürzung, wobei das Arbeitsverhältnis weiter dauert.


Schweiz, Kurzarbeit, Graph: SECO

Das SECO betont, dass das Instrument der Kurzarbeit von der Schweizer Wirtschaft während der Rezession der vergangenen zwei Jahre stärker denn genutzt worden ist. Die Arbeitslosenversicherung zahlte 2009 rund 1,05 Mrd. CHF aus. Für das Jahr 2010 beläuft sich die Summe auf rund 360 Mio. CHF aus. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit konnte so reduziert werden.

Fazit: In der Schweiz ist am 1. April die Revision des Arbeitslosenversicherungsgesetzes in Kraft getreten, wonach die Bezugsdauer von Tagesgeldern von 1,5 Jahren auf 9 Monate gekürzt wird.

Die Arbeitslosen verlieren jetzt ihr Recht auf Entschädigungen schneller als bisher.

Das SECO schätzt den Effekt der Änderungen im Arbeitslosenversicherungsgesetz auf den Arbeitslosenbestand im Mai auf rund 2'000 Personen.

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