Dienstag, 13. September 2011

Keynes und Sachinvestitionen

Nun hat auch Paul Krugman den ominösen Artikel („How to Really Save the Economy“) von Robert Barro in NYT gelesen. Er ist schockiert, wegen der Faulheit, bemerkt der Träger des Wirtschaftsnobelpreises. Barro versuche nicht einmal, kohärent zu argumentieren. Die Struktur seines Artikels beruht laut Krugman auf folgende Schlagworte:

(1) Keynes sagte, dass Investitionen die Konjunktur antreiben.

(2) Investitionen hängen von langfristigen Anreizen ab

(3) ???

(4) Austerity (rigorose Sparmassnahmen)

Ad 1) Ja, Keynes hat argumentiert, dass die Schwankungen der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage i.d.R. durch Investitionen angetrieben werden. Aber Keynes hat während eines Abschwungs eine expansive Fiskalpolitik befürwortet, weil das eine Aussage darüber ist, was gewöhnlich geschieht, nicht was geschehen muss, braucht man einen platten Reifen nicht durch das Loch nachzufüllen, legt Krugman dar. Barro ist wirklich verwirrt, oder versucht er, an seinen Lesern vorbeizureden?


US-Anlageinvestitionen (gewerblich) in % des BIP, Graph: Prof. Paul Krugman

Ad 2) Das ist einfach falsch, wie auch ein Blick auf Daten belegen würde.
Krugman bietet dafür die folgende Abbildung, die die gewerblichen Anlageinvestitionen als Anteil des BIP zeigen.

Wie man sehen kann, werden Investitionen stark von der Konjunktur beeinflusst. Investitionen steigen, wenn die Nachfrage stark ist und Unternehmen einen guten Grund sehen, um die Kapazitäten zu erweitern.

Fazit: Das Beste, was wir machen könnten, ist, um Unternehmensinvestitionen anzuregen, eine Erholung mit allen möglichen Mitteln, einschliesslich Fiscal Stimulus zu erreichen.

Krugman ist aber enttäuscht, weil er erwartet hätte, dass Barro einige Argumente in Sachen real business cycle theory präsentieren würde, oder woran er sonst glauben mag. Stattdessen bietet Barro Wortspiele und Fehlschlüsse (non-sequiturs).

War es die Mühe Wert?

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