Freitag, 23. Dezember 2011

Fed will mit Reflation Deflation unterbinden

Wie sieht es derzeit auf dem US-Anleihemarkt aus? Die Fed verfolgt eine expansive, stimulierende Geldpolitik. Ben Bernanke strebt mit einem reflationären Kurs an, die Realzinsen zu senken bzw. Inflationserwartungen zu steigern.

Es ist nun zu beobachten, dass die Realrendite der US-Treasury Bonds mit 10 Jahren Laufzeit oder die Rendite der TIPS (d.h. der inflationsgeschützten US-Staatsanleihen) sich inzwischen in Richtung Minus 20 Basispunkte zurückgebildet hat.

Die Inflationserwartungen, gemessen am Breakeven-Satz (10 Jahre) sind hingegen trotz der Tatsache, dass die Realrenditen gefallen sind, gestiegen. Normalerweise geht ein Rückgang der Realzinsen mit einem Rückgang der Inflationserwartungen einher, weil ein Rückgang der Realzinsen die Erwartungen im Hinblick auf ein langsames Wirtschaftswachstum und tiefere Inflation widerspiegelt.


US-Staatsanleihen: Realrendite (10 Jahre) versus Breakeven-Inflation (10 Jahre), Graph: Jim Caron, Morgan Stanley


Das ist aber heute nicht der Fall, weil die Fed-Politik auf reflationäre Weise durchgeführt wird, um eine deflationäre Spirale à la Japan zu vermeiden, wie Jim Caron, Morgan Stanley in seiner aktuellen Forschungsarbeit argumentiert.

Es macht Sinn, weil die Fed-Politik auf eine Lockerung der finanziellen Bedingungen abzielt, wobei das oberste Ziel Reflation sich von steigenden Inflationserwartungen ableitet, was die Realzinsen tiefer drückt. Die Unterbindung der Deflation dient dabei als Stabilisator Mitten im Schuldenabbau-Zyklus (deleveraging).

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