Samstag, 15. September 2012

Warum nicht eine einfache und effektive Regulierung?


Thomas Hoenig, FDIC hat laut WSJ (h/t to Anat Admati) die nach der Finanzkrise ergriffenen Regulierungsmassnahmen scharf kritisiert.

Vor allem Basel III und die Vorgänger-Richtlinien seien gescheitert, durch die Einführung von komplizierten Regeln, Eigenkapitalanforderungen zu steuern, wodurch die Finanzkrise entflammt wurde anstatt gelöscht zu werden, betont Hoenig.

Die schlechte Bilanz von Basel I, II und II.5 zeige, dass das Finanzsystem mit grundlegenden Mängeln behaftet sei. Basel III ist eine Fortsetzung dieser Bemühungen, aber mit mehr Komplexität, bemerkt der ehemalige Präsident der US-Notenbank Kansas City. 

Es stellt sich heraus, dass die Kapital-Vorschriften von Basel niemanden schützen: nicht die Bank, nicht die Öffentlichkeit und bestimmt nicht die FDIC, welche die Kosten der Rettungsmassnahmen für die gescheiterten Banken tragen muss. Die Basel-Regeln schaden anstatt dem Prozess der Messung von Risiko beizutragen und für die Klarheit der Informationen zu sorgen, erklärt Hoenig.

Hoenig legt eine einfache Idee nahe: Tangible Equity (Eigenkapital abzüglich Unternehmenswerte, d.h. immaterielle Vermögenswerte) zum Tangible Assets Ratio.

Er definiert Tangible Equity als Equity (Eigenkapital) ohne Goodwill (was aus financial engineering resultiert), Minderheitsanteile und latente Steuern.

Tangible Assets sind alle Vermögenswerte ohne „immaterielle Vermögenswerte“ (intangibles). Hoenig argumentiert, dass es eine transparentere und leicht verständliche Messgrösse darstellt, wobei es aber zugleich robust sei.

Fazit: Hoenig schlägt vor, dass die USA Basel Accord ablehnen. Begründung: zu komplizierte und anfällige Regulierung, die zum Spielball der dreisten und eng vernetzten Banken wird.

PS:

Mehr zum Thema Tangible Common Equity (TCE) in diesem Blog hier und hier.

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