Dienstag, 23. Oktober 2012

US-Präsidentenwahl und China


In der dritten und letzten TV-Debatte vor der US-Präsidentschaftswahl ging es um die Aussenpolitik. Der republikanische Herausforderer Mitt Romney hat gesagt, dass China seine Währung manipuliere und daher zur Rechenschaft gezogen werden müsse.

Mark Thoma bemerkt in einem lesenswerten Artikel („Blaming China Masks our Real Economic Problems“) in The Fiscal Times, dass Obama sich nicht darauf einlassen soll, die Probleme auf andere Länder aufzuladen, da Präsident damit in die Hände derer spielen würde, die gern Sozialversicherungsprogramme kürzen wollen, welche die Arbeiterklasse Haushalte schützen.

Die Schuld an US-Problemen auf externe Ursachen zurückzuführen und zu implizieren, dass alles gut wäre, wenn diese Ursachen erst beseitigt werden, führt dazu, dass die wohlhabenden Gewinner der Globalisierung Steuern entkommen, die notwendig sind, um soziale Absicherung für Arbeitnehmer in der globalen Wirtschaft bereitzustellen und zu gewährleisten, dass die Gewinne aus der Globalisierung gerecht geteilt werden, bekräftigt der an der University of Oregon lehrende Wirtschaftsprofessor.

Präsident Obama müsse klarstellen, dass es mehr bedeutet, die Arbeiterklasse zu unterstützen, als nur China zu zwingen, seine Gewohnheiten zu ändern, betont Thoma.

Mit dem Finger auf andere Länder zu zeigen, und zu fordern, sich zu ändern, mag politisch wirksam sein, aber die wirkliche Veränderung beginnt zu Hause, legt Thoma als Fazit nahe.

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