Donnerstag, 10. April 2014

Die Rolle des Geldes in der amerikanischen Politik

Jeder denkt, zu wissen, dass das Geld in der amerikanischen Politik wichtig ist. Aber wie wichtig? Mit dem Thema befasst sich Larry Bartels in einem lesenswerten Artikel („Rich people rule!“) in The WaPo.

Seit Jahrzehnten weichen die meisten Politologen dieser Frage aus, argumentiert der an der Vanderbilt University lehrende Professor für Politikwissenschaftler.

Aber jetzt lenken immer mehr Politologen mehr systematische Aufmerksamkeit auf die politische Wirkung von Reichtum. Und ihre Ergebnisse veranlassen uns, über die amerikanische Demokratie nachzudenken, so Bartels.

Ein bevorstehender Artikel („Testing Theories of American Politics“) von Martin Gilens und Benjamin Page verzeichnet einen bemerkenswerten Schritt in diesem Prozess.

Die Autoren folgern, dass die „Wirtschaftselite“ und organisierte Gruppen, die Interessenvertretung für Unternehmen machen, erhebliche unabhängige Auswirkungen auf die Politik der US-Regierung entfalten, während die Masse von Interessengruppen und durchschnittliche Bürger wenig oder keinen unabhängigen Einfluss ausüben können.

Die Aussage, dass durchschnittliche Bürger wenig oder keinen unabhängigen Einfluss auf die politischen Meinungsfindung ausüben können, muss wohl eine Übertreibung sein, oder?

Nein, hält Bartels fest. Der primären statistischen Analyse der zitierten Autoren nach haben kollektive Präferenzen der Bürger nur einen vernachlässigbaren Einfluss auf politische Entscheidungen, während die kollektiven Präferenzen der Wirtschaftselite 15 mal so wichtig ist.

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