Mittwoch, 28. Mai 2014

Sharing Economy, Gemeinschaftskonsum und die Tücken

Carsharing ist in einigen Ländern sehr beliebt. Wer will nicht gern etwas vorübergehend benutzen, bewohnen und bewirtschaften, vorausgesetzt, dass das Eigentum vom Anbieter zur Verfügung gestellt wird.

Das Konzept gewinnt mittlerweile immer mehr an Bedeutung. Aufgefallen sind in den vergangenen Wochen insbesondere Unternehmen wie Airbnb und Uber, wobei beide inzwischen eine Marktkapitalisierung in Milliardenhöhe erreicht haben.

Die „sharing economy“ ist daher in aller Munde. Viele Förderer übersehen aber in ihrem Überschwang über das „next big thing“ die Realität, dass das neue Geschäftsmodell grösstenteils auf die Umgehung von Vorschriften beruht und das Gesetz bricht, bemerkt Dean Baker in einem Kommentar in The Guardian.

Die Nachteile des systematischen Ausleihens müssen ernst genommen werden, unterstreicht Baker weiter. Aber das bedeutet nicht, dass die gegenwärtige Steuer- und Regulierungsstruktur perfekt ist. Viele bestehende Vorschriften müssen geändert werden, da sie ursprünglich entworfen wurden, um Eigeninteressen zu dienen und/oder ihre praktische Nützlichkeit ist überdauert.

Aber es macht keinen Sinn, ganze Klassen von Geschäften von Sicherheitsvorschriften oder Steuern zu befreien, nur weil ihre Dienste im Internet angeboten werden.

In Zukunft muss sichergestellt werden, dass die Regulierungsstruktur echte Innovationen zulässt und nicht die Vermittler von Betrug und Gaunerei zu Milliardären macht. Beispielsweise müsste die Bereitstellung von Räumen und Flächen via Airbnb gleichen Steuern wie Hotels und Motels unterworfen werden. Uber Fahrer und Autos müssen die gleichen Standards erfüllen und über die gleiche Versicherung als kommerzielle Taxi-Flotten verfügen.

Wenn diese Dienstleistungen noch lebensfähig, bei gleichen Ausgangsbedingungen, dann werden sie echten Mehrwert für die Wirtschaft bereitstellen, so Baker als Fazit. Wie es aber aussieht, lohnen sich solche Geschäfte zur Zeit für eine kleine Anzahl von Menschen äusserst, die einen kreativen Weg finden, um das System zu hintergehen.

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