Dienstag, 16. September 2014

Ein Schreckgespenst namens Depression

Paul Krugman liefert in seinem Blog die folgende Abbildung, um deutlich vor Augen zu führen, wie die Lehren der 1930er Jahren in Europa ignoriert werden.

Als die Finanzkrise 2008 ausbrach, hatten diejenigen, die etwas über die Geschichte wissen, Alpträume über eine eventuelle Wiederholung der 1930er Jahre, nicht nur, was die Tiefe der Depression betrifft, sondern auch die abwärtsgerichtete Spirale in Diktaturen und Kriege.

Aber diesmal war es anders: Die Bankenkrise wurde unter Kontrolle gebracht. Der plötzliche Sturz der Produktion und der Beschäftigung hat sich eingepegelt.

Alles klar! Oder vielleicht doch nicht.

Im Hinblick auf die Volkswirtschaft folgte in Europa eine verquere Wendung zu Austerität in einer Kombination aus schlechter Geldpolitik und einem Währungssystem, welches in mancher Hinsicht schlimmer ist als der Goldstandard, wie Krugman weiter darlegt.

Auch wenn es am Anfang nicht so aussah, war die wirtschaftspolitische Antwort Europas auf die Krise eigentlich schlimmer als im Jahr 1935.



Europa in den 1930er Jahren und Euro-Raum seit 2008, Graph: Prof. Paul Krugman

Ganz bedenklich ist, dass die Entscheidungsträger am fatalen Kurs festhalten und keine Fehler zugeben.

Dank der Austeritätspolitik gewinnen extremistische Parteien an Boden. Wegen der Fixierung auf die Nichtgefahr Inflation sind heute 24,8 Millionen Männer und Frauen in der EU arbeitslos.

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