Montag, 17. November 2014

Der eindrückliche Anstieg der Wahrscheinlichkeit für Deflation in der Eurozone

Auch wenn die BIP-Zahlen zum dritten Quartal 2014 die Erwartungen in der Eurozone mögen übertroffen haben, gibt es keinen Anlass zur Entwarnung.

Die EZB hat ein festes Inflationsziel (2%). Und die EZB weicht von der Zielinflation seit geraumer Zeit nach unten ab. Das Land, das am meisten gegen die gemeinsam festgelegte Ziel-Inflationsrate verstossen hat, war Deutschland, und zwar durch seine Lohndumping-Politik, wie Heiner Flassbeck in einem lesenswerten Interview in Der Standard heute unterstreicht.

Die Teuerung verharrt im Oktober bei 0,4% im Euro-Raum. Die Deflationsgefahr zeichnet sich ab: Die Markterwartungen gehen weiter von steigenden Deflationsrisiken aus, wie die von der ZKB heute vorgelegte Abbildung deutlich zeigt.



Inflationserwartungen in der Eurozone sinken weiter, Graph: ZKB

Die von der EZB regelmässig befragten Ökonomen (Professional Forecasters) haben ihre Inflationsprognosen für die kommenden Jahre weiter nach unten korrigiert.

Auffallend ist der Anstieg der Wahrscheinlichkeit, dass die Inflation in der Eurozone auch in fünf Jahren noch unter 1,5% liegen wird.

Die EZB gerät damit unter mehr Druck, gegen die Deflation etwas zu unternehmen.



Bilanzsumme der Notenbanken - Der augenfällige Unterschied zwischen der Geldpolitik in der Eurozone und in Japan, Graph: ZKB

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