Mittwoch, 18. Februar 2015

SNB erläutert die Hintergründe der Aufhebung des Mindestkurses

Aufgrund der deutlichen Überbewertung des Frankens sieht sich die Schweizer Wirtschaft zur Zeit starken Gegenwinden ausgesetzt und vor viele Herausforderungen gestellt, sagte Thomas Jordan gestern in einem Referat („Die Schweiz im Herzen Europas: Zwischen Unabhängigkeit und Verflechtung“) in Brüssel.

Die unumgängliche Aufhebung des Mindestkurses gegenüber dem Euro Mitte Januar 2015 sei ein eindrückliches Beispiel für die gegenseitigen Abhängigkeiten, so SNB-Präsident.

Vor diesem Hintergrund hatte die SNB laut Jordan keine Wahl, die Politik des Mindestkurses zu beenden. Hätte die SNB am Mindestkurs weiterhin festgehalten, hätte sie es riskiert, die Kontrolle über ihre Bilanz zu verlieren. Dies wiederum hätte die Gestaltung einer stabilitätsorientierten Geldpolitik in der Zukunft behindert.

Spekulative Positionen gegen den Mindestwechselkurs (1,20 CHF pro EUR) hätten in wenigen Monaten leicht zu einer Verdopplung der SNB-Bilanz führen können.


Flucht in den Schweizer Franken, Graph: Thomas Jordan, SNB, in: Switzerland at the heart of Europe, Febr 17th, 2015


Die Kosten der Aufrechterhaltung einer Wechselkurs-Untergrenze hätte die Vorteile überwiegen können. Deshalb hat die SNB rasch handeln müssen, unterstrich Jordan weiter.

Die SNB will zudem Wechselkurssituation bei der Gestaltung der Geldpolitik auch kündftig Rechnung tragen und bei Bedarf am Devisenmarkt aktiv bleiben, um die monäteren Bedingungen zu beinflussen.



Die regionale Zusammensetzung der Schweizer Exporte, Graph: Thomas Jordan, SNB, in: Switzerland at the heart of Europe, Febr 17th, 2015


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